AT Tag 42 – 45 / 23.05. – 26.05.
Tag 42 / 23.05.
US 19E – inoffizielles Camp bei Meile 410,2
Tagesmeilen 14,9
Gesamtmeilen: 330,4
Vor 2 Tagen noch gefroren und heute um 9 h bereits komplett verschwitzt.
Die Temperaturunterschiede machen uns schwer zu schaffen.
Vom Profil her sah es heute ganz ok aus und da wir vor 2 Tagen die 16 Meilen gut gepackt hatten, wollten wir uns heute nochmal an 16-18 Meilen versuchen. Ich war so motiviert und fit morgens, dass ich sogar dachte die 20 könnten klappen.
Aber schon gegen Mittag haben wir gemerkt, dass wir beide es nicht schaffen. Haben beide starke Schmerzen in den Füßen bekommen. Es war nicht schön. Die letzten 3 Stunden haben wir uns durch gequält. Und es kam und kam kein möglicher Zeltplatz (das offizielle Camp war erst nach ca 17 Meilen). Nach 14,9 Meilen haben wir dann endlich eine geeigneten Stelle zum Zelt aufschlagen gefunden. Gerade groß genug für unser Zelt. Wir waren komplett fertig. Hatten den ganzen Tag nichts gegessen (ok das Frühstück im Hostel war wieder reichlich) und hatten trotzdem absolut keinen Hunger.
Heute war nicht unser Tag. Hoffen wir, dass morgen besser wird.
Tag 43 – 24.05.
Inoffizielles Camp bei Meile 410,2 – inoffizielles Camp bei Meile 422,1
Tagesmeilen: 11,9
Gesamtmeilen: 342,3
Schlangen-Zähler: 4
Start in den Tag war schwer. Beide haben wir noch ziemliche Schmerzen. Ich hab mich ja langsam dran gewöhnt. Und bei Wagi ging es bisher immer. Aber heute war es richtig schlimm für ihn. Die Schmerzen waren arg. Beide sind wir mehr über den Trail gestolpert als gewandert. Aber die Landschaft war wieder wunderschön und abwechslungsreich.
Bären haben wir immer noch nicht gesehen, aber heute mehrere Bären-Haufen… und sah noch frisch aus. Daher haben wir immer mal wieder laut gerufen und mit den Stöcken geklappert um kein Risiko einzugehen hinter der nächsten Kurve auf einen Bären zu treffen.
Bei unserem letzten Anstieg haben wir es aus der Ferne schon donnern hören. Jetzt aber schnell vom Berg runter.
Gegen Ende des Tages war ich schon so fertig, dass ich an Schlange Nummer 4 einfach vorbei gelaufen bin… ups… wagi war ein paar Minuten hinter mir und ich hab es dann nur Schreien hören: waaaah…
ich: was los?
Wagi: komm zurück, ne Schlange. Und da lag sie direkt am Weg.
Ab da waren es nur noch ca 1,5 Meilen zur geplanten Hütte, dort sollten laut Guide einige Zeltmöglichkeiten sein.
Es ging durch eine Schlucht, richtig schön. Aufgrund von Hochwasser mussten wir eine Alternativroute gehen… Wir waren so kaputt und wollten nur noch ankommen. An der Hütte dann der Dämpfer. Keine Campmöglichkeit und die Hütte war auch keine Alternative… also weiter durch die Schlucht. Haben dann endlich eine ebene Fläche am Fluss gefunden und unser Zelt aufgebaut.
Nächste Campmöglichkeit kommt erst wieder in ca 17 Meilen. Und dazwischen darf man auf einer Strecke von ca 6 Meilen aufgrund großer Bäraktivität nicht Zelten/Picknicken/Pause machen.
Für uns geht es nach ca 7 Meilen in ein Hostel um nicht 17 Meilen am Stück machen zu müssen. Und da wir beide solche Schmerzen haben, gönnen wir uns mindestens 2 Nächte dort. Vom Hostel aus haben wir ca 5 Minuten zu einem Strand am Watauga Lake. Klingt nach Erholung 😊
Tag 44 – 25.05.
inoffizielles Camp bei Meile 422,1 – Boots off hostel
Tagesmeilen: 6,3
Gesamtmeilen: 348,6
Start in den Tag mit großen Schmerzen. Die letzten Tage haben wir mehrere Schmerztabletten genommen um es durch den Tag zu schaffen.
erstmal mussten wir heute aus der Schlucht raus. Ca 550 Höhenmeter hoch und runter. Sind nun im Boots off Hostel in Hampton Tennessee. Und hier haben wir Boyscout wieder getroffen. Er arbeitet hier für Kost und Logis. Und im Ort verdient er sich zusätzlich Geld, z.B hilft er ein Haus abzureißen. Er hat schon ein neues Zelt zusammen gespart. Und hat für uns eine Nacht in einer der kleinen Hütten bezahlt, als Dank für das Geld, das wir ihm eigentlich geschenkt hatten! Hatten einen schönen Abend am Lagerfeuer mit tollen Gesprächen.
Tag 45 – 26.05.
Boots off hostel
Tagesmeilen: 0
Gesamtmeilen: 348,6
Faulenzen, kurzer Ausflug an den See, Sachen waschen/putzen, Mittagsschlaf
Auch der See hat einiges an Hochwasser, so dass ein Teil vom AT überschwemmt ist. Da müssen wir morgen eine Alternativroute nehmen.
Wir hatten auch überlegt ein sogenanntes Aquablazing zu machen. D.h. Mit einem Kanu für einen Tag über den See zu schippern und so ca 20 Meilen wandern zu sparen und so unseren Füßen noch einen Tag Ruhe zu gönnen. War uns dann aber doch zu teuer, also gehts zu Fuß weiter.
Wir folgen den White blazes, der Markierung für den AT. Ca 15 cm lange weiße Markierungen auf Bäumen, Steinen etc.
Wasserstellen, Aussichtspunkte, Sidetrails, Alternativrouten sind mit Blue Blazes markiert.
Und es gibt noch ein paar verschiedene andere Bezeichnungen…
Aquablazing: per Kanu übers Wasser
Yellow blazing: per Auto in die Stadt oder wenn man einen Teil des AT überspringt (wegen der gelben Fahrbahnmarkierung)
Silk blazing: wenn man morgens als erster auf dem Trail ist und alle Spinnweben einsammelt (nicht sehr angenehm)
Pink blazing: wenn jemand ein Mädel auf dem Trail kennen gelernt hat und ihr anhand von den Trailbüchern/Einträgen folgt
Banana Blazing: siehe Pink blazing, nur wenn ein Mädel jemandem folgt…
5 Replies to “AT Tag 42 – 45 / 23.05. – 26.05.”
Immer wieder spannend eure Berichte. Freut mich das ihr dem Lockdown entkommen seit. Danke und bleibt dran. Grüße aus Karlsruhe
Tolle Berichte. Super spannend. So, als wenn man dabei wäre! Nicht nachlassen. Und Durchhalten auf dem Trail trotz all der Widrigkeiten. Irgendwann passt auch das Wetter, dann sind die schlechten Tage schnell vergessen. Weiterhin viel Glück und viel Spass.
Da kann ich Klaus nur zustimmen. Super beschrieben euer Abenteuer!!! Mach weiter so Andrea! Macht immer viel Spaß es zu lesen. Habt viel Spaß und haut rein!
Mädels bleibt stark ! Ihr kämpft euch da durch und werdet euch belohnen :*
Genießt das Abenteuer!
Mädels bleibt stark ! Ihr kämpft euch da durch und werdet euch belohnen :*
Genießt das Abenteuer!