Tag 1-5
Tag 1 – 03.03.
Amicalola Falls State Park – Springer Mountain Shelter – 8,8 Meilen
Als wir im Amicalola Falls State Park angekommen waren hat es in Strömen geregnet, das Wasser stand bereits in riesigen Pfützen überall. Kurz kam der Gedanke auf: lass uns einfach wieder in unser Uber steigen und irgendwohin fahren wo es warm und trocken ist. Aber wir wussten ja, dass uns auch so ein Wetter erwartet. Haben uns dann registriert und einen kurzen Vortrag /Einweisung mit gemacht. Es war gut zu sehen, dass außer uns noch mehrere an diesem Tag starten.
Am Anfang ging es noch aber bald hat es so sehr geschüttet und gestürmt, wir waren schnell klatschnass. Der Weg war kein Weg sondern entweder ein Fluss oder eine riesen Pfütze (eher ein See 😂)
Mit dem Wetter und den vielen Stufen und Höhenmetern hat uns Tag eins sehr viel abverlangt. Wir können absolut verstehen, dass manche bereits hier aufgeben. Leider gibt es kaum Fotos von Tag eins da es einfach zu schlechtes Wetter war und wir einfach nur unser Ziel erreichen wollten.
Nachmittags hat es dann zum Glück aufgehört zu Regnen und wir konnten unser Zelt im Trockenen aufbauen. Der Zeltplatz auf Springer Mountain war toll. Außer uns waren nur 6 weitere Personen da. 4 in der Hütte (Tomahawk, Patrick und?) und 2 weitere Mädels (Andrea und Karyn) in ihren Hängematten mit Zeltüberbau. Die erste Nacht war so aufregend. Jedes Geräusch ungewohnt. Aber haben beide gut geschlafen. Und die erste Nacht im Bärengebiet gut gemeistert 😊
Tag 2 – 04.03.
Springer Mountain Shelter – Hawk Mountain Shelter – 8,1 Meilen
Morgens hieß es erstmal rein in die noch feuchten Klamotten und in nasse Socken und Schuhe. Aber gar nicht so schlimm gewesen… Es hat einige Zeit gedauert bis wir alles verräumt hatten und wir sind recht spät losgekommen. Trotz Regenprognosen hat es den ganzen Tag gehalten und der Trail war wunderschön. Auch waren die Auf- und Abstiege bei weitem nicht so heftig wie am Vortag. Es war einfach ein herrlicher Wandertag!
In der Nähe des Trails und der Hütte sind Militär-Truppenübungsplätze. Den ganzen Tag sind uns Soldaten begegnet und man hat Maschinengewehrfeuer bis in die Nacht hinein gehört. Das war etwas merkwürdig…
Außerdem haben wir unsere erste Trailmagic erfahren und die ersten Trailangels Loraine and Monty kennengelernt. Die beiden waren so super lieb!!!
Trailmagic kann alles sein von einem Schlafplatz über eine Fahrt in die nächste Stadt. Alles was den Wanderern weiterhilft. Und in diesem Fall waren es Monty und Loraine, die Mitten im Wald Stühle aufgebaut haben und Äpfel, Orangen, Süßigkeiten und Tütenessen zum Mitnehmen verteilt und unseren Müll mitgenommen haben. Und als die beiden hörten, dass ich noch nie Mountain Dew getrunken hatte (Limonade mit Koffein) wurde mir gleich eine Dose in die Hand gedrückt! Ja, kann man mal trinken…
Sind dann früh an der nächsten Hütte angekommen und haben die Zeit am Lagerfeuer mit den anderen genossen. Auch ein Hund (Lola) war mit dabei. So langsam kennt man sich schon untereinander. Z.B. Jason mit seinem 28kg Rucksack, wow da haben wir es mit unseren 15-16 kg echt gut! Und z.B Ray(48) der letztes Jahr eine Bypass OP hatte und nun sein 2. Leben feiert! Respekt!!!
Tag 3 – 05.03.
Hawk Mountain Shelter – Gooch mountain Shelter – 7,6 Meilen.
Regen, Regen und nochmal Regen. Und kalt mit 4 Grad. Es war schlimm. Alles war nass, schlimmer noch als an Tag eins. Und ich hab vom schweren Rucksack solche Schulterschmerzen! Ich hätte gerne ab und an den Rucksack abgesetzt, aber bei diesem Wetter wollten wir einfach keine Pause machen, nicht mal um etwas zu Essen oder zu Trinken. Es war einfach heftig. Zum Glück sind wir beim Laufen warm geblieben. Hatten eigentlich gehofft einen Platz in der Hütte zu bekommen, die war aber mit 10 Personen schon mehr als gut belegt.
Also Zeltaufbau im Regen, Schlamm und mit eiskalten Fingern. Erst mal raus aus den nassen Sachen und so gut es ging aufwärmen. Unsere Sachen sind klatsch nass, das wird ein Spaß morgen früh. Es hat dann aber doch noch aufgeklart und wir haben den Abend am Lagerfeuer verbracht und uns aufgewärmt. Jason mit Trailname Firebeast bekommt zum Glück auch mit noch so nassem Holz ein Feuer hin. Trailnamen gehören hier dazu. Jeder bekommt irgendwann einen.
Wagi hat seinen gestern von Rosie bekommen und zwar Shifty, weil er jemand ist dem man nicht trauen kann (ironisch gemeint). Mal sehen was den anderen noch für mich einfällt.
Heute haben wir außerdem Rita kennengelernt, sie kommt auch aus Deutschland und auch Patrick aus Österreich, den wir an Tag 1 bereits gesehen hatten, war hier.
Tag 4 – 06.03.
Gooch Mountain Shelter – Lance Creek Camp – 8,3 Meilen
Morgens aufstehen war einfach schlimm. Alles war nass, kalt und dreckig. Es war furchtbar bei 0 Grad in die noch nassen Klamotten zu steigen. Noch dazu ging ein eiskalter Wind, wobei Wind noch untertrieben ist. Es waren Sturmböen den ganzen Tag über. Aber immer mal wieder kam die Sonne durch und das hat richtig gut getan.
Und wir wurden mit wunderschönen Aussichten und unserer 2. Trailmagic in Form von Hotdogs, Chips, Bananen, Keksen und Getränken belohnt. Das Gefühl wenn man um die Ecke kommt und man Trailmagic von weitem sieht ist unbeschreiblich. Man freut sich so über andere Sachen zu Essen.
Heute zelten wir zum ersten Mal nicht an einer shelter/Schutzhütte, bei denen man die Vorteile von Bärenboxen und einem Plumpsklo hat. Aber zum Glück gibt es sogenannte Bearcables auf denen wir unser Essen aufhängen können. In Georgia haben wir vermutlich noch Glück, ab North Carolina heißt es dann Bearbag selbst aufhängen auf dem Baum.
Tag 5 – 07.03.
Lance Creek – Neel Gap – 7,3 Meilen
Ein Traumtag, der frostig begonnen hat. Einige hatten gesagt es hätte Minus 10 Grad in dieser Nacht gehabt. Wow. Unser Zelt und die noch nassen Socken waren gefroren!
Auch tagsüber war es noch sehr kalt und es ging ein eisiger Wind, aber die Sonne war da und es war einfach herrlich. Heute musste nun Blood Mountain erklommen werden. Jeder hatte davor schon gesagt wie heftig und steil das werden sollte! Ich hatte echt Bammel vor diesem Tag! Ja, es war kein Spaziergang, aber bei weitem nicht so schwer wie gedacht. Unterwegs hat uns eine Tageswanderin angesprochen,ob wir Thruhiken und als wir das bejaht hatten meinte sie, sie hätte Trailmagic für uns und hat uns Süßigkeiten geschenkt. Wirklich nicht zu glauben wie toll die Community hier ist.
Und den nächsten Meilenstein Neel Gap haben wir schon früh erreicht. Bis Neel Gap geben bereits 25% auf! Yeaaah, wir haben es geschafft! Und wir konnten es kaum glauben als wir dort Monty und Loraine unsere Trailangel von Tag 2 wieder getroffen haben!
Hier haben wir neu eingekauft und noch ein paar Ausrüstungsgegenstände ausgetauscht und ich brauchte dringend noch ein paar wärmere Klamotten…
Eigentlich wollten wir hier zelten, haben uns dann aber spontan dazu entschieden mit 2 Neuseeländern (Steven und Jacky) eine kleine Hütte zu teilen.
Und neben uns in der Hütte waren dann Jason, Rosie, Patrick, Tomahawk Und Steve mit seiner Adoptivtochter, die alle in so kurzer Zeit schon unsere Trailfamily =Tramily wurden und haben einen super lustigen Abend mit Bier und Whiskey verbracht!
Die nächste Etappe soll nun ca 4 Tage sein. 2 Tage soll es halten, dann bekommen wir wieder Regen.
Bilder, bzw evtl. ein Video kommen beim nächsten Blog, da einfach die Zeit fehlt und wir nur am Haupthaus Internet haben (noch dazu sehr schlechtes).
19 Replies to “Tag 1-5”
Leute, haltet durch.
Wir bleiben dran!!
Wow…das hört sich alles sehr abenteuerlich an!
Sind megaaaaa stolz auf euch.
Ihr schafft dass!!!
Theo möchte dann au ein Bild mit Bär haben;-)
Dankeeee öhm ja, ich schau mal ob ich ein Bären-Selfie hinbekomm
Klingt gut. Seit tapfer.
Aber immer doch
WOW! Respekt! Ich beneide euch! Freue mich schon auf eure nächsten Eindrücke und Erzählungen.
More to come hoffe alles gut bei euch? Liebe Grüße an Petra!
Da ist die Bewährungsprobe und erste große Hürde geschafft. Glückwunsch! Schreibt weiter so spannende Berichte!
Das machen wir! Viele Grüße aus Hiawassee
Respekt …. go go ihr schafft das
Yeah
Viel Spaß und immer schon aufpassen und tapfer bleiben. 🙂
Vielen Dank,Dimi! Und ihr lasst euch auch nicht unterkriegen! Grüße an die Kollegen!
Das klingt alles unglaublich. Weiterhin alles Gute. Ihr macht das Spitze. Freddi kann es kaum glauben.
Danke!! Grüße an unseren jüngsten Fan!
Ich wünsche euch viel Sonne, Regen hattet ihr jetzt schon genug 😉
Danke Andi! Übel dass es mit eurer USA Reise nicht klappt
Ihr seid so der Hammer !!! Jetzt lernt ihr mal Hamburger Verhältnisse kennen Wünsche euch wunderschöne Momente die nur ihr in euch festhalten könnt und zwar genau jetzt